Danach zeigte Aija, wie die Kasse unseres kleinen Souvenirshops zu bedienen ist. Schnell überlies sie es uns allein zu kassieren und vertraute uns, dass wir auch alles richtig machten. Zum Glück sind in Finnland, im Gegensatz zu Deutschland, ungerade Centbeträge nicht üblich. Es gibt erst gar keine 1 oder 2 Centmünzen. Die wurden abgeschafft. Im Souvenirshop gab es meistens glatte Eurobeträge, weshalb sich die Beträge leicht im Kopf addieren lassen, ohne lange zu überlegen.
Aber die Hauptarbeit besteht nicht darin, Souvenirs zu verkaufen, denn dazu gibt es genug andere Läden im Weihnachtsmanndorf. Hauptsächlich sind wir die "Arctic Circle Information" (Polarkreisinformation). Das heißt, viele Touristen kommen mit ihren Fragen und Wünschen zu uns und wir müssen versuchen, so gut wie nur möglich zu helfen. Bereits am ersten Tag ließ uns Aija an die vorderste "Front". 90 % deer Besucher dort sind nicht Finnisch. Deshalb musste man sich auf die vielen verschieden Nationen erst einstellen. Heute waren viele deutsche Reisegruppen da und die kamen natürlich kaum aus dem stauen raus, wenn man sie mit einem perfekten Deutsch bediente. Aija blieb mehr und mehr im Hintergrund, war aber für alle Fragen, die wir nicht beantworten konnten, schnell erreichbar.
Gegen Nachmittag lernten wir den dritten großen Bereich unserer Arbeit dort kennen: E-Mails. Zumeist treffen Anfragen von Reisebüros ein. Sie wollen zum Beispiel eine geführte Tour durch das Dorf in einer bestimmten Sprache oder wollen Zertifikate vorbestellen. Unsere Aufgabe ist es dann, die Bestellungen auszudrucken, in den Kalender einzutragen, abzuhelften und auch auf Englisch zu beantworten. Die größte Hürde ist, sich im den komplett auf finnisch installierten Programmen zurecht zu finden. Zum Glück ist Aija da sehr geduldig und zeigt es uns auch öfter.
Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines roten Fahrrads und einer weißen Luftpumpe. Bei der Probefahrt habe ich nämlich bemerkt, dass zu wenig Luft in meinen Reifen ist. Der Verkäufer hat mir dann netterweise Luft aufgepumpt und als ich mich bedankt hatte, hat er mir die Luftpumpe geschenkt. Ich musste wieder einmal mehr über das große Vertrauen der Finnen staunen. Um die Probefahrt zu machen bin ich einfach in den Laden gegangen (Die Fahrräder standen vor dem Laden.) und habe gesagt, welches ich probieren will. Dann bekam ich den Schlüssel und niemand hat das kontrolliert oder ist mit mir nach draußen gekommen. Ich hätte theoretisch einfach losfahren können. Aber in Finnland oder zumindest in Rovaniemi ist das scheinbar ganz normal.
Morgen werde ich dann zum ersten Mal mit dem Bus fahren. Das wird dann das nächste kleine Abenteuer;-)
Liebe Frau Schulz,
AntwortenLöschendas hört sich alles ganz toll an. Mögen Ihre Erfahrungen weiterhin so positiv sein. Alles Gute weiterhin wünscht das Ausbildungsteam von ZV 3!!!