Montag, 25. Juni 2012

Wie ich nach weniger als 24 h in Rovaniemi mit einer Polin, drei Spaniern, einer Finnin, einem Kenianer, einem Nigerianer und einer Österreicherin an einem Feuer im Wald saß und Würstchen grillte!

Mein zweiter Tag in Rovaniemi begann sehr aufregend, denn ich sollte unsere Mitbewohnerin kennenlernen. Es war am Ende doch nur eine. Ich traf sie in der Küche. Magda ist Polin und wenn ich alles richtig verstanden habe, macht sie gerade so etwas wie ein Refendariat als Lehrerin. Fächer: Englisch und Spanisch. Sie hatte nicht gewusst, dass wir kommen und war deshalb erst in der Nacht von einer Party gekommen und hatte sich über die fremden Schuhe gewundert. Sie fragte gleich, was wir denn vorhätten und lud uns spontan zum grillen ein. Zwei Spanier wohnen noch mit uns in Väylätie 60, ein dritter war zu Besuch, alle zusammen wollten wir am späten Nachmittag grillen gehen.

Aber zuerst wagten wir unsere erste finnische Einkaufstour. Ich war sehr überrascht, dass die Geschäfte am Sonntag geöffnet waren. Um ein wenig die Preise zu vergleichen waren wir in zwei verschiedenen Läden unterwegs, dem K-Supermarkt und bei Lidl. Es war zwar fast alles etwas teuer als in Deutschland, aber es ging. Später erklärte Magda mir, dass im Sommer die Lebensmittel günstiger sind, als im Winter. Bei Lidl gab es auch alle möglichen original-deutschen Artikel. Sogar mit deutscher Aufschrift: “Klare Gemüsebrühe”. Ich weiß ja nicht, ob die Finnen damit was anfangen können:-)

Nach dem Einkauf sind wir mit Magda und den Spaniern an dem Stadtrand von Rovaniemi gefahren. Carlos ist auch Praktikant in Rovaniemi und hat von seiner Praktikumsstelle einen Transporter geliehen bekommen. Das war ein großer Vorteil, weil der Weg zu Fuß bis zum Grillplatz über eine Stunde gedauert hätte. Vom Parkplatz war es nur ein kurzer Weg, ein Stück bergauf auf einem schmalen Wanderweg. Oben gab es einen kleinen Aussichtsturm, von dem man einen herrlichen Blick auf Rovaniemi hatte. Daneben war ein kleiner Grillplatz und eine Hütte mit Feuerholz.

Ich muss sagen, dass ich soetwas von Deutschland nicht kenne. Dort würde niemand einfach eine Hütte voller gehacktem(!) Holz einfach für die Allgemeinheit hinstellen. Dort funktioniert es aber sehr gut. Es gab auch keinen rumliegenden Müll. Das Prinzip: Jeder nimmt seinen Müll wieder mit, scheint hier sehr gut zu funktionieren. Schnell hatten wir ein Feuer entzündet und auf einem Rost über dem Feuer grillten wir mitten im Wald.

Nachdem wir alle satt waren, kam eine kleine Gruppe von vier Leuten und einer von denen fragte, ob sie sich zu uns setzen durften. So lernten wir den Kenianer mit seiner österreichischen Freundin kennen, die mit einer Finnin und einem Nigerianer unterwegs waren. Sie studieren in Rovaniemi. Ich habe mich am Anfang etwas schwer mit der Verständigung getan, weil ich nicht wusste, was ich so recht reden sollte, aber Magda half da sehr, durch ihre natürliche Aufgeschlossenheit. Nach dieser internationalen Erfahrung sehe ich der Arbeit im Weihnachtsmanndorf sehr viel gelassener entgegen :-)

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