Sonntag, 29. Juli 2012

Aus dem finnischen Alltag 3

Es sind mir in den letzten Tagen wieder Unterschiede im finnischen Alltag aufgefallen.

Es gibt in Rovaniemi mehrere öffentliche Plätze, wo die Bewohner ihre Teppiche waschen  und trocknen können. Da das Wetter in der letzten Woche überwiegend schön war, hat man viele Menschen und Teppiche an diesen Plätzen vorgefunden. In Deutschland würde man den Bewohner der Stadt wahrscheinlich nicht einfach so einen Platz und einen Wasseranschluss zur Verfügung stellen. Diese Plätze sind hier frei zugänglich und werden nicht überwacht.


Diese roten Stäbe findet man häufig in der Stadt und eben auch direkt vor unserer Wohnung und auf dem ganzen Gelände des Studentenwohnheims. Am Anfang habe ich mich noch sehr über diese Dinger gewundert, aber wenn man länger darüber nachdenkt, bekommt man eine Ahnung, wofür die Stäbe da sind.
Momentan lebe ich ja hier in der Dauerhelligkeit und da erfüllen die Stäbe keine Funktion. Wenn man sich aber vorstellt es ist Winter, es liegen fast 2 m Schnee und es ist dauerhaft dunkel, dann machen die Stäbe schon Sinn. Man kann damit die Wege erkennen und Hindernise, wie Baumstümpfe sind damit auch markiert.



Beim Einkaufen für mich als einzelne Person stoße ich immer wieder auf das Problem, dass ich keine kleinen Verpackungen von Dingen finde. Zum Beispiel kann man 2 kg geschnittenen Käse kaufen, aber keine 200 g. Es beginnt erst bei 500 g. Was will ich allein mit 500 g Käse? Man kann auch 5 kg Säcke mit Mehl oder Reis kaufen. Das kennt man aus Deutschland höchstens aus dem Großmarkt. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass hier das Land sehr dünn besiedelt ist und manche Einwohner manchmal 100 km von der nächsten größeren Einkaufsmöglichkeit entfernt wohnen oder im Winter viele Ortschaften durch den vielen Schnee für längere Zeit von der Außenwelt abgeschnitten sein können, bekommt man eine Idee warum hier die Vorratswirtschaft eine ganz andere Bedeutung hat. 

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